Schule als ein Ort der Mitbestimmung und Mitgestaltung, 15.-16. November 2011

Das Projekt „Lernen vor Ort“ führte in Kooperation mit dem Jugend- und Sozialamt des Kyffhäuserkreises am 15. und 16. November 2011 das Modellprojekt „Schule als ein Ort der Mitbestimmung und Mitgestaltung“ durch. An dem Modellvorhaben beteiligten sich Schüler/innen und Pädagog/innen der „Franzbergschule“ sowie des „Geschwister-Scholl-Gymnasiums“ aus Sondershausen. Als Moderatoren unterstützten David Weigend und Ansgar Seng vom Bildungswerk für Schülervertretung und Schülerbeteiligung e.V. die zweitägige Veranstaltung.
Am 15.November 2011war es endlich soweit. Die Moderatoren sowie die Organisatorinnen, Katharina Töppe (Jugendschutzbeauftragte) und Jacqueline Lange (Projektmitarbeiterin „Lernen vor Ort“) führten in den beiden Schulen einen Vorbereitungsworkshop mit den Klassensprecher/innen, deren Vertreter/innen sowie den beiden Beratungslehrer/innen durch. Zu Beginn des Workshops stellten sich alle Anwesenden vor und nannten ihre Erwartungen an die Veranstaltung. Danach konnten die Schüler/innen Kritik an der Schule üben: Was stört dich in den Pausen? Was fehlt an deiner Schule? Wo kannst du nicht mitentscheiden? Was findest du an den AG-Angeboten schlecht? Was stört dich am Schulgebäude? Was macht dir im Unterricht keinen Spaß? Zu diesen Fragen wurden einige Ideen gesammelt und diese gemeinsam diskutiert. Um die Ideen in den Schulen umsetzen zu können, erhielten die Schüler/innen einen kurzen Einblick in das Thema „Projektmanagement“. In Kleingruppen erarbeiteten die Schüler/innen mit Unterstützung und durch Anleitung der Moderatoren einen Maßnahmeplan zur Umsetzung der gewünschten Vorhaben und stellten diesen vor. Zum Ende erfolgte eine Auswertung des Workshops in Bezug auf die Moderatoren, die Stimmung sowie die Inhalte und Methoden der Veranstaltung. Alle Schüler/innen äußerten sich durchweg positiv und fanden die Veranstaltung „sinnvoll und gelungen“. Am 16. November 2011 fand schließlich die öffentliche Diskussion zum Modellvorhaben im Landratsamt Kyffhäuserkreis statt. Unter den Fragestellungen „Was geht?“, „Wie geht’s?“ und „Was geht nicht?“ diskutierten die Klassensprecher/innen, Pädagog/innen sowie geladene Gäste und Interessierte, wie Demokratieerziehung in den Schulen gelebt wird. Die Veranstaltung eröffnete der Leiter des Schulamtes, Rüdiger Kessler, sowie die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses des Kyffhäuserkreises und 1. Beigeordnete der Stadt Sondershausen, Cornelia Kraffzick. Herr Kessler betonte in seinem Grußwort, dass es wichtig ist, in der Schule über Demokratie zu sprechen. Dabei sollten aber nicht nur die Schüler und Lehrer diskutieren, vielmehr sollte es gelingen, auch die Familien mit einzubeziehen. Herr Kessler äußerte den Wunsch, dass noch weitere Schulen in das Modellprojekt einbezogen werden sollen. Frau Kraffzick forderte die Kinder und Jugendlichen auf, sich aktiv an Gestaltung ihrer Schule zu beteiligen. Dabei sollen die Schüler mit den Lehrern reden und nicht über sie. Der Einladung zur öffentlichen Diskussion folgten u. a. Uwe Vogt (Bürgermeister Stadt Ebeleben und Vorsitzender des Bildungsausschusses des Kyffhäuserkreises), Dr. Christine Kietzer (Stadtratsvorsitzende von Sondershausen), Georg Schäfer (1. Kreisbeigeordneter des Landkreises), Hartmut Thiele (Mitglied im Stadtrat, CDU-Fraktionsvorsitzender) sowie der Bürgermeister der Stadt Sondershausen, Joachim Kreyer.

Nach den Begrüßungsworten startete die Diskussionsrunde. Zu den Fragen „Was ist uns wichtig im Umgang?“, „Was muss in der Schule geschehen, dass man Spaß haben kann?“ oder „Wie und wo können Schüler mehr Verantwortung in der Schule übernehmen?“ fand eine reger Austausch von Ideen und Wünschen statt, an der sich nicht nur die Kinder und Jugendlichen aktiv beteiligten, sondern auch die Pädagogen sowie die anwesenden Politiker.
Im Anschluss an die 2stündige Diskussionsrunde fanden die schulinternen Workshops statt: Hier erhielten die Schüler/innen nicht nur Informationen zu den Aufgaben, Rechten und Pflichten einer Schülervertretung, sondern sie mussten auch eigene Ideen zum Thema einbringen, z.B. wie sie eine Schülervertretung in ihrer Schule organisieren würden. Im zweiten Teil des Workshops nahmen die Moderatoren noch einmal Bezug zum Vortag. Die Kinder und Jugendlichen sollten ihre bereits gesammelten Projektideen noch einmal in einem Maßnahmeplan darstellen. Diese Aufgabe wurde mit sehr viel Engagement und künstlerischem Talent umgesetzt und anschließend dem gesamten Plenum vorgestellt. Folgende Projektideen haben die Schüler/innen entwickelt und möchten diese auch gern umsetzen: Musik in den Pausen, Erstellung eines Jahrbuches, erweiterter Musikunterricht, Aufstellen eines Snackautomates in der Schule, Rollos für die Fenster der Klassenzimmer oder das Durchführen eines Kuchenbasars.

Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die Schüler/innen nicht nur Kritik an der Veranstaltung üben, sondern auch mitteilen, was ihnen besonders gefallen hat. Es ist zu erwähnen, dass keine Kritik erfolgte und allen Beteiligten die beiden Tage unter dem Motto „Schule als ein Ort der Mitbestimmung und Mitgestaltung“ sehr gut gefallen haben. Hoffentlich werden auch die Ideen und Wünsche in den jeweiligen Schulen umsetzt.
Katharina Töppe und Jacqueline Lange möchten sich noch einmal recht herzlich für die gute Zusammenarbeit mit der „Franzbergschule“ und dem „Scholl-Gymnasium“ bedanken. Nur durch deren Bereitschaft zur Teilnahme und den Mut der Schüler/innen, ihre Wünsche und Ideen öffentlich zu äußern und zu diskutieren, konnte dieses Projekt durchgeführt werden. Ein weiterer Dank geht auch an das Schulamt Artern, besonders Herrn Kessler, der das Modellvorhaben tatkräftig unterstützt hat. Vielleicht wird ja seinem Wunsch entsprochen und weitere Schulen haben den Mut sich an dem Modellprojekt zu beteiligen.

Bei Interesse und für Fragen steht Ihnen Jacqueline Lange, telefonisch (03632 543771) oder per E-Mail (j.lange@kjr-kyffhäuserkreis.de), zur Verfügung. Das Modellvorhaben wird vom „Bündnis gegen Rechts im Kyffhäuserkreis“ unterstützt und im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ gefördert.

 

  • 2011-Modellprojekt-Schule-01
  • 2011-Modellprojekt-Schule-02
  • 2011-Modellprojekt-Schule-03
  • 2011-Modellprojekt-Schule-04
  • 2011-Modellprojekt-Schule-05
  • 2011-Modellprojekt-Schule-06
  • 2011-Modellprojekt-Schule-07
  • 2011-Modellprojekt-Schule-08